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Textile Kette

Textile Kette = Wertschöpfungskette, die Gesamtheit aller Produktions- und Handelsstufen, die ein Textil durchläuft. Die Kette ist sehr komplex aufgebaut, statt Informationen werden oft nur Rohstoffe oder Halbfertigprodukte von Station zu Station weitergegeben.

id=“attachment_3400″ align=“aligncenter“ width=“796″textilekette_mara Die Textile Kette – lang und undurchsichtig. Zeichnung: Mara Scheibinger[1]


Der agrarischen Urproduktion folgt die Verarbeitung in der Textil und Bekleidungsindustrie. Dabei legt das Produkt oder Halbfertigprodukt – das T-Shirt beispielsweise – weite Strecken auf mehreren Kontinenten zurück.

Es werden etwa acht Stufen der Wertschopfungskette von Textilien unterschieden:

Faserhestellung – Textilerzeugung – Textilveredelung – Bekleidungsherstellung – Vertrieb/Handel – Gebrauch/Pflege – Kollektion/Sortierung – Recycling- und Entsorgung. Die textile Wertschopfungskette ist weltumspannend.


Fasererzeugung / Baumwollanbau

Beim konventionellen Baumwollanbau kommen bereits am Beginn erhebliche Mengen an Chemikalien zum Einsatz, der Wasserverbrauch ist enorm. Problematik:

  • hoher Wasserverbrauch
  • Flächennutzungskonkurrenz mit Nahrungsmittelproduktion
  • hoher Energiebedarf
  • Biodiversitätsverluste
  • toxische Ausgangs- und Zwischenprodukte
  • Schädlingsresitenzen
  • Verlust der Bodenfruchtbarkeit
  • Erosion
  • Kinderarbeit
  • Gesundheitsrisiken
  • Preis- und Patentpolitik der Saatgutindustrie
  • etc.

 

Garn- und Flächenherstellung

Die Textilproduktion beruht auf mechanischen Prozessen. In unterschiedlichen Mischungsverhältnissen werden die Fasern zu Garnen versponnen und zu Flächen gewebt. Das Reinigen der Rohfasern bedarf großer Mengen Chemikalien und Energie. Der Faserstaub kann die Gesundheit der ArbeiterInnen schädigen.

Veredlung

Im Anschluss an die Produktion wird das Aussehen, die Verarbeitung und die Gebrauchseigenschaften eines Textils verändert bzw. verbessert. Das Produkt erhält die gewünschten Eigenschaften (Farbe, Glanz, Weichheit, Pflegeleichtigkeit). Färben und Drucken erfordern widerum den Einsatz verschiedener Chemikalien (z.B. Farbstoffe, Tenside, Fixiermittel, Weichmacher, Öle, Bleichmittel, Aufheller), welche oft ungeklärt ins Abwasser gelagen. Daneben kommen aber auch mechanische bzw. physikalische Verfahren zum Einsatz. Bei den physikalischen Verfahren, wie Schmirgeln, Anrauhen oder thermischer Behandlung besteht vor allem Gesundheitsgefahr für die ArbeiterInnen. Generell:

  • Hoher Chemie, Wasser- und Energieeinsatz.
  • Erfolgt vor allem in Entwicklungsländern.
  • schlechte Arbeitsbedingungen

 

Konfektion und Design

Problematik: Faserstaub, Stoffabfälle, Nähzutaten, flüchtige Substanzen, Verpackung, Kinderarbeit, Arbeitsverhältnisse.

Transport

Auf den Transports eines Bekleidungsstück entfallen ca. 10 Prozent des gesamten Energieinputs. Ein T-Shirt hat auf dem langen Weg von der Produktion bis zum Händler schnell 20 000 km per Flugzeug, Schiff, LKW oder Bahn zurückgelegt.

 

Handel und Vertrieb

Problematik: Internationale Handelsverflechtungen, Verpackungen, Transporte, Lagerkonservierung, Arbeitsverhältnisse.

 

Gebrauch und Pflege

Der Energieaufwand der Gebrauchsphase eines Kleidungsstück wird oft unterschätzt. Tatsächlich ist sie die energetisch aufwändigste Phase, wobei sich der Ressourcenverbrauch stark durch das Nutzungsverhalten beeinflussen lässt. Rund 80 Prozent des Energie- und Wasserverbrauchs entlang der Textilen Kette sind laut PAULITSCH et al. (2004) der Wäschepflege zuzuschreiben. Eine neue Studie der Systain Consulting GmbH in Zusammenarbeit mit der Otto Group schreibt der Gebrauchsphase etwa 31 % der CO2 – Emission zu, und damit den Löwenanteil.

 

Entsorgung / Recycling

Im Idealfall schließt sich die Textile Kette, indem nach der Trage- und Nutzungsdauer eines T-Shirts wieder neue Textilien entstehen. Eine Wiederverwertung findet jedoch nur in geringem Maße statt.


Literatur:

Paulitsch, K., Baedeker, C. & Burdick, B. (2004): Am Beispiel Baumwolle: Flächennutzungskonkurrenz durch exportorientierte Landwirtschaft. Hrsg. Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH.

 

Links:

PAULITSCH et al. (siehe oben): http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2007/1142/pdf/WP148.pdf

Systain Consulting GmbH: http://www.systain.de/

 

Wiki-Links:

Die Textile Kette

  • Textilfasern
    • Naturfasern
    • Chemiefasern

Baumwolle

  • King Cotton erklärt die Globalisierung
  • Baumwolle – die Pflanze
  • Baumwollanbau
  • Bt Baumwolle (gentechnisch veränderte Baumwolle)
  • Baumwollprodukte
  • Baumwolle – Weltmarktpreis

Textilstandards

  • Global Organic Textile Standard (GOTS)
  • IVN Best
  • SA8000
  • Soil Association
  • Öko-Tex Standards:
    • Öko-Tex 100
    • Öko-Tex 1000
    • Öko-Tex 1000plus
  • FairTrade (Fairtrade|FLO)
  • Standards von Organic Exchange

weitere Begriffe: Akkreditierung, Verifizierung, Standard

eine einführende Präsentation zum Thema gibt es im Blog Archiv: Textilstandards


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