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ARTgerecht - der Fairein

Tag-Archiv: Gentechnik

Reportage: "Das gerechte Hemd – Indiens Bio-Baumwolle"

Geschrieben am 8. Juli 2010

Manchmal läuft doch was vernünftiges im Fernsehen… beim durchzappen letzte Woche bin ich zufällig auf eine sehr gelungene Reportage über Bio-Baumwoll-Anbau in Indien gestoßen. „Das gerechte Hemd – Indiens Bio-Baumwolle“ ist eine 30-minütige Reportage, die in der Sendung tag7 beim WDR lief. Über den tag7 Podcast könnt ihr euch die Doku runterladen und zu Hause anschauen.

Zum Inhalt:

Wenn Ajay Rastogi in seine Heimat Indien reist, dann in ganz besonderer Mission: Er kontrolliert Menschen und Fabriken, die für das Nachhaltigkeitssiegel „fair-trade“ Baumwolle anbauen und weiterverarbeiten. „Die Bauern sollen faire Preise, die Arbeiter gerechte Löhne bekommen“, weiß der gelernte Wirtschaftsethiker, der für die Bonner Zentrale des Gütesiegels arbeitet.

„Außerdem muss die Baumwolle nachhaltig, also umweltverträglich angebaut und weiterverarbeitet werden.“ Keine leichte Aufgabe in Indien, wo 20 Prozent der weltweit hergestellten Baumwolle produziert wird – meist unter katastrophalen Bedingungen: mit genmanipuliertem Saat-gut, hochgiftigen Pestiziden und zu Dumpinglöhnen, für die Menschen, die auf den Feldern arbeiten.

Bauer: Bei „fair-trade“ ist Kunstdünger auf den Feldern tabu

Indischer Mann im Interview; Rechte: WDR

„Früher mussten meine Frau und ich zwei- bis dreimal im Monat ins Krankenhaus“, erzählt Bauer Gollapalli Nampelly, „heute nur noch ein- bis zweimal im Jahr.“ Seit er für „fair-trade“ Bio-Baumwolle anbaut, ist der Kunstdünger auf seinen Feldern tabu. Dafür garantiert ihm „faire-trade“ für seine Ernte einen Mindestpreis, der sogar über dem üblichen Marktpreis liegt.

Trotzdem ist es für Ajay Rastogi nicht leicht, konventionell arbeitende Bauern zu einem Wechsel zu „fair-trade“ zu gewinnen. Erst 0,1 Prozent der in Indien hergestellten Baumwolle entsteht unter „fair-trade“-Bedingungen.

tag7 begleitet Ajay Rastogi bei seinem Kontrollbesuch und beobachtet ihn bei seinem Versuch, bei jedem Produktionsschritt umweltschonende, gerechte und nachhaltige Bedingungen herzustellen.

Ein Film von Kurt Langbein und Florian Kröppel. Redaktion: Angelika Wagner.

Veröffentlicht unter Allgemein | Tags: Baumwolle, fairtrade, Gentechnik, Gütesiegel, Indien, nachhaltig, Nachhaltigkeit, Siegel, Textile Kette, Textilien | Hinterlassen Sie einen Kommentar |

gentechn. veränderte Baumwolle: Resistenzen nachgewiesen

Geschrieben am 24. März 2010

Resistente Schädlinge in Indien nachgewiesen

„Im indischen Bundesstaat Gujarat haben Wissenschaftler in Bt-Baumwollfeldern resistente Schädlinge entdeckt. Indische Experten fordern nun effizientere Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu unterbinden oder zumindest zu verlangsamen. Die Resistenzen sind nur gegen die erste Generation von Bt-Baumwollpflanzen aufgetreten, die in Indien seit 2002 angebaut wird. Neuere Varianten von Bt-Baumwolle sind davon bisher nicht betroffen.“

Der Rote Baumwoll-kapselwurm Foto: Art Cushman, USDA; Prop. of SmithsonianInstitution, Dept. of Entomology, Bugwood.org

Am 16. März erschienen auf www.biosicherheit.de, welche vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Gentechnikgegner warnten schon seit längerem vor der Gefahr von Resistenzbildungen bei Schädlingen an das in die Baumwollpflanze eingearbeitete Bt-Protein-Gen, welches in der Pflanze den für Fraßinsekten giftigen Wirkstoff produziert (Bt Baumwolle).

Als Gegenmaßnahme wird diskutiert, ob zukünftig eine höhere Konzentration des Toxins in der Pflanze notwendig ist um den Baumwollkapselbohrer zu bekämpfen. Auch eine Ausweitung der Refugienflächen, sowie die Rückkehr zu den mehrjährigen Fruchtwechseln sind im Gespräch.

Die Artikel findet man hier.

Veröffentlicht unter Allgemein | Tags: Gentechnik | Hinterlassen Sie einen Kommentar |

Zum Skandal um gentechnisch-veränderte Biobaumwolle

Geschrieben am 8. Februar 2010

Das Jahr 2010 beginnt mit einem Aufschrei in der Szene der „ethischen Mode“. Grund hierfür war ein Artikel in der Financial Times Deutschland (FTD) von Mitte Januar. Dort war von verunreinigter Biobaumwolle die Rede, der gentechnisch-veränderte Baumwolle (GM bzw. Bt-cotton) beigemischt worden sei. Namentlich wurden die Zertifizierer Control Union und Ecocert genannt, sowie die Händler H&M, C&A und Wal-Mart.

Was nun genau dahinter steckt lässt sich immer noch nicht klar fassen. Neue Einblicke verschaffte uns aber ein Expertenvortrag auf der BioFach-Messe mit dem Titel: „GM cotton at H&M and C&A – scandal or not?“. Die BioFach in Nürnberg ist die Leitmesse der gesamten weltweiten Biobranche. Dementsprechend namhafte Experten nahmen zu diesem Thema Stellung.

Das Wichtigste aus diesem Vortrag:

1. Ja, es stimmt! Es gibt ein Problem mit GM cotton, vor allem in Indien.

2. Der Artikel der FTD bezieht sich jedoch auf das Jahr 2008 und ist wohl deutlich aufgebläht. Wie hoch der Anteil von GM cotton tatsächlich war kann technisch noch nicht festgestellt werden. Die heute verfügbaren Tests erlauben lediglich eine Ja-oder-Nein-Aussage. Ob der Anteil also über den laut GOT-Standard legalen 0,5 %-Anteil, oder gar bei 30, 40 oder 50 % liegt, kann nicht ohne weiteres beantw

ortet werden. Moment mal!? Es ist eine legale Menge GM cotton selbst in Baumwolle aus kBA (kontrolliert biologischem Anbau) erlaubt? Ja, und das aus gutem Grund: GM cotton ist inzwischen so weit verbreitet (Abb.), dass ohne dieses Fenster kaum mehr an einen Vertrieb von Biobaumwolle zu denken wäre (Der Abbildung aus dem Kartenarchiv von Le Monde Diplomatique liegen Daten aus dem Jahr 2005 zugrunde.  Aktuelle Daten gibt es hier). Erstens gibt es nämlich keine gesetzlich festgelegten Pufferzonen zwischen GM cotton-Feldern und nach ökologischen Standards bewirtschafteten Äckern. Die Gefahr des Pollenflugs ist kaum abzuschätzen. Des Weiteren werden konventionelle Baumwolle und kBA Baumwolle oft in ein und derselben Fabrik weiterverarbeitet. Hierfür verlangen die Standards zwar eine strikte Trennung, aber bereits kleinste Spuren an Maschinen können den oben erwähnten Test positiv ausfallen lassen.

Le Monde Diplomatique 2007 http://www.monde-diplomatique.de/pm/.karten/index

3. Das Problem liegt nicht in der Biobranche oder und nicht zwingend bei den Zertifizierern, sondern ist ein eher indientypisches Problem: GM cotton ist dort außerordentlich weit verbreitet, was einerseits an der Unwissenheit kleiner indischer Bauern liegt, und andererseits am aggressiven Vorgehen der Hersteller GM Saatguts. Augenzeugen berichten, dass Firmen (namentlich Monsanto) auf die Bauern zugehen und ihnen bessere Ernten und höhere Erträge versprechen – natürlich ohne sie auf die möglichen Folgen hinzuweisen. Wozu auch? Monsanto verteilt(e) kostenlos Saatgut, sowohl an konventionell arbeitete Bauern, als auch an bereits nach Sozial- und Ökostandards zertifizierte Betriebe. Diese nehmen das großzügige Geschenk dankend an, ohne zu wissen, dass dies der Einstieg in einen Teufelskreis ist. GM-Saatgut hat nämlich für die Hersteller den großen Vorteil, dass es auf Einjährigkeit getrimmt ist, sprich, es kann nur eine Saison angebaut werden. Im folgenden Jahr müssen die Bauern das Saatgut erneut kaufen, was jene in die Abhängigkeit großer Konzerne treibt.

Aber damit nicht genug. Ist ein Bauer bereits zertifiziert (z.B. nach GOTS), ist der Anbau von GM cotton streng untersagt. Das ist gut, richtig und es ist auch das was die Verbraucher hierzulande fordern. Baut der Kleinbauer/die -bäuerin nun unwissentlich das kostenlose Saatgut von Monsanto an, bricht er oder sie den Vertrag mit dem Zertifizierer, und kann so seine Ware nicht mehr anbieten – und das über Jahre hinweg, da die Richtlinien (von GOTS bspw.) dies fordern. Er hat dann die Wahl: Entweder er bleibt auf seiner Baumwolle sitzen, oder er begibt sich fortan in die Abhängigkeit skrupelloser Konzerne. Fakt ist, er hat keine Wahl! Der Kleinbauer kann nicht auf die Einnahmen der nächsten drei Jahre verzichten.

Wie die tragische Selbstmordwelle unter indischen Bauern (Links) zeigt, ist Gentechnologie generell kein Ausweg, ja nicht mal eine Alternative, sondern lediglich der Beginn einer ausweglosen Situation.

Was können wir hier in Deutschland dagegen tun? Es sei dahingestellt, ob es sich beim aufgedeckten Skandal um eine wissentliche Täuschung, sprich Betrug, um eine skandalöse Vorgehensweise von Monsanto (u.a.) oder doch nur um eine Verunreinigung von Baumwolle aus kbA handelt. Fest steht nur, dass sich die gentechnisch-veränderte Baumwolle weiter auf dem Vormarsch befindet, und die Mittel mit denen die Verbreitung weiter vorangetrieben wird, mehr als fragwürdig sind. Wem das egal ist, kann weiterhin Klamotten bei Kik, H&M und den anderen üblichen verdächtigen einkaufen. Wer nicht will, dass gentechnisch-veränderte Organismen an die eigene Haut gelangen, ist mit zertifizierter Biobaumwolle immer noch am besten beraten.

Jedoch ist nicht jeder Textilstandard gleich stark. Licht ins Dunkel wollen wir mit dieser Seite bringen. Schau aufs Wiki, dort bekommst du alle Infos die du brauchst.

Einige Artikel:

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:trendgeschaeft-biotextilien-betrug-mit-angeblicher-biobaumwolle/50063980.html

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:agenda-das-geschaeft-mit-falscher-biowolle/50063966.html

http://www.ftd.de/wissen/technik/:biobaumwolle-die-kunden-getaeuscht/50063961.html

http://www.taz.de/1/zukunft/konsum/artikel/1/skandal-um-falsche-bio-baumwolle/

Veröffentlicht unter Allgemein | Tags: BioFach 2010, Gentechnik, Skandal Biobaumwolle | 1 Kommentar |

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